Die Legende der Marke mit dem Skorpion im Logo begann im Jahr 1949: Vor 75 Jahren gründete Carlo Abarth (1908-1979) zusammen mit dem Rennfahrer Guido Scagliarini die Firma Abarth & C. mit Sitz in Turin. Ihr erstes Auto war der vom Fiat 1100 abgeleitete Abarth 204A. Grand-Prix-Star Tazio Nuvolari startete mit dem Modell am 10. April 1950 beim Bergrennen am Monte Pellegrino. Dieses Datum markierte nicht nur den letzten Sieg des „Fliegenden Mantuaners“, sondern auch den ersten Erfolg der jungen Marke Abarth. Seitdem ist die Geschichte von Abarth gespickt mit Erfolgen und Rekorden im Motorsport. Ganz im Geiste von Carlo Abarth vereinen auch die aktuellen Modelle der Marke maximale Leistung mit Handwerkskunst und technischer Raffinesse.
Carlo Abarths Karriere begann nicht mit Autos, sondern mit Zweirädern: Als Jugendlicher siegte er bei Radrennen, als Zwanzigjähriger feierte er erste Erfolge auf dem Motorrad. Berühmt wurde Abarth unter anderem durch ein Rennen gegen den Luxuszug „Orient Express“, welches er natürlich gewann. Die Folgen eines schweren Unfalls im Jahr 1939 zwangen Abarth, den Rennsport aufzugeben. Carlo Abarth musste neu beginnen. 1945 zog er nach Meran, die Heimat seines Vaters, und wurde italienischer Staatsbürger. Nach einer kurzen Zeit als Rennleiter bei der Marke Cisitalia gründete er 1949 sein eigenes Unternehmen. Abarth & C. machte sich als Konstrukteur von Rennwagen einen Namen und nutzte Erfolge im Motorsport, um für selbst entwickelte Tuning-Kits für Serienautos zu werben. Die Auspuffanlagen wurden im schnell zum Verkaufsschlager von Abarth. Auf den begehrten Bauteilen prangte ein Skorpion als Logo – Abarths Sternzeichen. Abarth wurde zur Legende und zum Synonym für Motorsporterfolge. Das Skorpion-Logo stand als Sinnbild für Schnelligkeit, Mut, Leistung und Entwicklung. Die Fahrzeuge von Abarth begeisterten sogar Franklin Delano Roosevelt Jr. Der Sohn des damaligen US-Präsidenten reiste nach Italien, um persönlich mit Abarth einen Exklusivvertrag für den Vertrieb in den Vereinigten Staaten zu unterzeichnen.
Der Höhepunkt des Erfolgs war Ende der 1950er und in den 1960er Jahren erreicht. 1962 produzierte Abarth & C. mit 375 Mitarbeitern 257.000 Abgasanlagen. Die Abarth-Variante des Fiat 500 führte zu einer Partnerschaft mit FIAT. Der Konzern verpflichtete sich, für jeden Sieg und Rekord des Teams eine Prämie zu zahlen. Für Abarth ein gutes Geschäft: Mit Tuningsätzen von Abarth ausgerüstete Rennwagen feierten rund 10.000 Siege bei Rennen und Rallyes. Fahrzeuge von Abarth erreichten außerdem zehn Geschwindigkeits- und Distanzweltrekorde sowie 133 internationale Rekorde. 1971 übernahm FIAT das Unternehmen von Carlo Abarth. Das letzte Serienfahrzeug, an dem der Gründer aktiv beteiligt war, war der Autobianchi A112 Abarth. In den 80er Jahren wurde die Geschichte mit legendären Modellen wie dem Fiat 131 Abarth, dem Basisfahrzeug für Erfolge in der Rallye-Weltmeisterschaft unter anderem mit Walter Röhrl und Christian Geistdörfer, und dem Ritmo Abarth fortgesetzt. 1979 verstarb Carlo Abarth. In den 1980er und 1990er Jahren lebte der Name Abarth vor allem im Zusammenhang mit den Rallyeerfolgen von Lancia weiter. Das Werksteam trug offiziell den Namen Abarth Corse und war in den traditionsreichen Gebäuden am Turiner Corso Marche beheimatet. Von Abarth entwickelte Varianten des Lancia Delta gewannen unter anderem sechs Mal in Folge den Markentitel in der Rallye-Weltmeisterschaft. Lancia-Werksfahrer wurden in dieser Zeit außerdem vier Mal Weltmeister.
Der glorreichen Geschichte der Marke werden seit 2008 neue Kapitel hinzugefügt. Motorsportfans begeisterten sich für den Abarth Grande Punto (2007) und den Abarth 500 (2008). Mit den entsprechenden Rennversionen kehrten auch die Erfolge im Motorsport zurück. Es folgte der Abarth 695 (2009), der sich als Sondermodellreihe etablierte. Der Abarth 124 Spider und der Abarth 124 Rallye wurden 2016 eingeführt. 2022 brach für Abarth erneut ein neues Zeitalter an. Der auch heute noch aktuelle Abarth 500e [Energieverbrauch 17,1-18,8 kWh/100 km; CO2-Emissionen 0 g/km, CO2-Klasse A (kombinierte Werte gem. WLTP)*] war das erste Modell der Marke mit Elektroantrieb. Der 2024 präsentierte, ebenfalls elektrisch angetriebene Abarth 600e[1] ist mit einer Leistung von 176 kW (entsprechend 240 PS) das bisher stärkste Serienfahrzeug von Abarth. Im Programm waren bis vor kurzem der Abarth 595 [Kraftstoffverbrauch 7,4 l/100 km; CO2-Emissionen 163 g/km; CO2-Klasse: F; (kombinierte Werte gem. WLTP)*] und der Abarth 695 [Kraftstoffverbrauch 7,2-7,6 l/100 km; CO2-Emissionen 162-170 g/km; CO2-Klasse: F; (kombinierte Werte gem. WLTP)*]. Beide Kompaktsportwagen wurden von einem 1,4-Liter-Turbobenziner angetrieben, mit einer Leistung von 121 kW (165 PS) im Abarth 595 und mit 132 kW (180 PS) im Abarth 695. Der drehfreudige Vierzylinder dient in vielen Ländern auch als Kraftquelle in der Nachwuchsrennserie Formel 4. Junge Menschen an den Motorsport heranführen – das ist ganz im Sinne von Carlo Abarth.
* Die Angaben zu Kraftstoff- bzw. Energieverbrauch und CO2-Emissionen beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen. Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoff- bzw. Energieverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionenneuer Personenkraftwagen, gemäß amtlichem Messverfahren in der jeweils gültigen Fassung, können dem „Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch aller neuen Personenkraftwagenmodelle, die in Deutschland zum Verkauf angeboten werden“ entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen kostenlos erhältlich ist oder über http://www.dat.de im Internet zum Download bereitsteht.